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Irmgards Geschichte

Irmgard O. hatte schon seit ihrem 16. Lebensjahr erhöhte Cholesterinwerte. Verschiedene Medikamente brachten keine ausreichende Besserung der Blutfettwerte. Nach und nach entwickelte sie Herzprobleme und erlitt einen schweren Herzinfarkt. Zusätzlich wurde nun bei ihr ein stark erhöhtes Lipoprotein(a) festgestellt, welches allerdings medikamentös nicht ausreichend abgesenkt werden kann. Schließlich stellten die Ärzte die Indikation zur Lipidapherese, mit der endlich Lipoprotein(a) und LDL-Cholesterin effektiv gesenkt werden konnten. Irmgard ist sehr zufrieden mit der Therapie und kann nun sorgenfreier ihren gewohnten sportlichen Aktivitäten nachgehen. Lesen Sie hier Irmgards ganze Geschichte.

Erleichterung nach Jahren der Unsicherheit

Bereits seit meinem 16. Lebensjahr waren meine LDL-Cholesterinwerte erhöht. Da es Statine zu diesem Zeitpunkt noch nicht gab, probierte ich zahlreiche andere Medikamente aus, darunter Quantalan-Pulver, das Fette im Verdauungstrakt bindet. Als dann Statine auf den Markt kamen, wurden mir diese von den Ärzten verschrieben. Allerdings verbesserten sich dadurch meine Blutfette nicht in ausreichendem Maße und man riet mir, mich viel zu bewegen und auf mein Gewicht zu achten. Im Laufe der Zeit stellten die Ärzte bei mir fortschreitende Gefäßveränderungen und -entzündungen fest. Schließlich erlitt ich einen stummen Herzinfarkt und im Jahr 2004 wurde eine Herzklappenerkrankung diagnostiziert. Ich bekam einen Aortenklappenersatz und muss seitdem Marcumar einnehmen.

„Es ging um Sekunden“

In den darauffolgenden Jahren entwickelte sich eine fortschreitende koronare Herzerkrankung und 2009 musste ich mich einer ersten Bypass-Operation am Herzen unterziehen. Vier Jahre später folgte der zweite Eingriff. Ich erlitt außerdem einen Herzinfarkt, der ein absoluter Notfall war, denn es handelte sich um eine Hauptstammstenose, also eine Verengung in der linken Koranararterie. Es ging um Sekunden! Manchmal wird mir etwas mulmig zumute, wenn ich bedenke, wie viel Glück ich hatte. Aufgrund meiner Sportlichkeit und meines guten Allgemeinzustands hatte zunächst niemand geahnt, wie schlecht es wirklich um meine Gefäße steht.

Trotz der zahlreichen Erkrankungen und erhöhten Werte hatte ich nie körperliche Beschwerden. Ich habe immer viel Tennis gespielt und hatte nie Probleme bei körperlicher Aktivität. Da ich so fit war, fiel es den Ärzten sehr schwer, die Erkrankungen abzugrenzen.

Bessere Blutfettwerte dank Lipoproteinapherese

Der schwere Herzinfarkt war für die Ärzte der Anlass, mein Lipoprotein(a) zu bestimmen. Mit 350 mg/dl war es stark erhöht, zusätzlich zum erhöhten LDL-Cholesterin, das durch Medikamente immer noch nicht ausreichend gesenkt wurde. Im Jahr 2013 wurde schließlich in der Lipidambulanz der Uniklinik Aachen die Indikation zur Lipoproteinapherese gestellt. Seitdem erhalte ich einmal pro Woche die Lipidfiltration. Alles verläuft ohne Probleme und ich kann sie gut in meinen Alltag integrieren. Während der Apherese lese ich oder schaue fern, danach genieße ich ein Brötchen mit einer Tasse Kaffee. Ich bin weder müde noch körperlich erschöpft und kann bereits nachmittags wieder meinen gewohnten Aktivitäten nachgehen.

Eine Frau, selbst Apherese-Patientin, sitzt lächelnd einem einem Tisch bei Kaffee und Kuchen und ließt in einer Zeitschrift.

Seitdem ich die Lipidfiltration bekomme, haben sich meine Blutfettwerte deutlich verbessert. Lipoprotein(a) und LDL-Cholesterin werden jetzt zuverlässig abgesenkt. Das hatte ich zuvor mit Medikamenten alleine nie erreicht! Ich musste seitdem auch nicht mehr ins Krankenhaus und es sind keine weiteren Komplikationen aufgetreten. Ohne die Lipidfiltration hätte ich mit großer Wahrscheinlichkeit erneut einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erlitten.

Im folgenden Videobeitrag berichtet Irmgard über ihre Erfahrungen und den Alltag mit der Lipoproteinapherese:

Exkurs: Das Lipoprotein(a)

Lipoprotein(a), oft als „Lp(a)“ abgekürzt, ähnelt in seinem Aufbau dem LDL-Cholesterin. Lipoprotein(a) ist ein unabhängiger Risikofaktor für die Entstehung einer Arteriosklerose bzw. einer koronaren Herzerkrankung. Zusätzlich kann Lipoprotein(a) die von LDL-Cholesterin ausgehende Gefährdung noch verstärken. Ärzte erachten die Kombination aus gleichzeitig erhöhtem LDL-Cholesterin und Lipoprotein(a) im Blut als besonders risikoreich. Wie viel Lipoprotein(a) sich im Blut befindet, ist in hohem Maße erblich bedingt und kann – anders als beim LDL-Cholesterin – durch Medikamente kaum beeinflusst werden. Ab einem Wert von mehr als 60 mg/dl, in Verbindung mit einer weiter fortschreitenden Arteriosklerose, sollten sich Patienten von ihrem Arzt beraten lassen.

Eine Frau, selbst Apheresepatientin, steht mit einem Golfschläger in der Hand auf dem Golfplatz. Sie schwingt den Schläger, um den Ball zu schlagen.

Aktiv im Alltag und auf Reisen

Nach Jahren der Unsicherheit muss ich mir nun endlich keine Sorgen mehr um meine Gefäße machen. Im Jahr 2020 wurde eine Herzkatheter-Untersuchung durchgeführt und die Ärzte stellten fest, dass meine Gefäße in einem sehr guten Zustand sind. Es hatten sich keine Ablagerungen in den Bypässen gebildet. Das war für mich der Beweis, dass die Therapie mit der Lipid-Apherese gut funktioniert.

Ich bin nach wie vor fit und sportlich. Nachdem ich Tennis leider wegen meiner Kniebeschwerden aufgeben musste, spiele ich zusammen mit meinem Mann regelmäßig Golf und wir gehen wandern. Zudem möchte ich zusammen mit meinem Mann noch viele schöne Reisen erleben.